Uckermark - Informationen

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Uckermark - "Blühende Landschaft im Osten"

Stadt Schwedt/Oder - Geschichte

Auch in Schwedt gibt es, im heutigen Stadtteil "Am Waldrand", Spuren einer frühen Besiedlung in der Zeit von 1600 - 600 vor unserer Zeitrechnung. Ab dem 6./7. bis 12./13. Jahrhundert besiedelten Slawen das Stadtgebiet. Sie errichteten an der Oder einen befestigten Burgwall. Am Standort der Uckermärkischen Bühnen, an dem einst das Schloss Schwedt stand, gab es im 11./12. Jahrhundert eine Burg der Pommern-Herzöge, die 1230 in Brandenburger Besitz überging.

Am 22. August 1265 wurde Schwedt erstmals in einer Urkunde schriftlich erwähnt. In den Jahren 1323-1334 gelangt Schwedt wieder in pommerschen Besitz. Wie auch in anderen Orten der Uckermark wechselte die Besitzzugehörigkeit zwischen Pommern und Brandenburg. Erst ab 1486 war Schwedt endgültig Brandenburger Besitz. 1481 erwerben die Grafen von Hohenstein Schwedt durch Kauf. Mit dem Bau von Straßen, Brücken und Dämme erlebte die Stadt einen ersten Aufschwung. Der Ort Vierraden erhielt 1515 eigenes Stadtrecht. Am Markt wird 1580 das Rathaus gebaut. Eine Stadtschule wird 1540 eingerichtet und die Reformation eingeführt.

Auch Schwedt wird als Kreuzungspunkt wichtiger Straßen, wie die auch die übrige Uckermark, nicht vom Dreizigjährigen Krieg verschont. 32-mal wird Schwedt geplündert und verwüstet. Als die von kaiserlichen Söldnern besetzte Stadt nicht vor den Schweden kapitulierte, wurde sie am 19.Oktober 1637 mit Brandbomben beschossen und ging in Flammen unter. Kurfürstin Dorothea, die zweite Gemahlin des Kurfürsten Friedrich Wilhelm erwarb 1670 die Herrschaft Schwedt-Vierraden. Ausgerichtet am kurfürstlichen Schloss wurde ein gitterförmiges Straßennetz angelegt. Das Schloss war in der Zeit von 1689 - 1788 Mittelpunkt der Markgrafschaft Brandenburg-Schwedt.

Mit den ab 1686 angesiedelten französischen Hugenotten hielt der Tabakanbau Einzug in die Schwedter Region. In den Jahren 1777-1779 wurde der Berlischky-Pavillon, ein Wahrzeichen der Stadt, als Ruhestätte für die letzten Markgrafen von Brandenburg-Schwedt erbaut. 1785 wurde der Berlischky-Pavillon den französich reformierten Refugies als Gotteshaus zur Verfügung gestellt. Bereits 1685 wurde eine Französisch-Reformierte Gemeinde von französischen Einwanderern gegründet. Der Berlischky-Pavillon wurde bis zur Aufgabe 1912 von der Kirchengemeinde als Kirche genutzt.

Mit der Aufteilung des Verwaltungsbezirkes Uckermark 1817 in die 3 Kreise (Prenzlau, Angermünde, Templin) wurde die Stadt, Schwedt war damals nur wenig größer als Angermünde, dem Kreis Angermünde zugeordnet. Mit dem Tabakanbau und der Veredlung der Rohware hatte die Stadt einen bedeutenden Wirtschaftszweig und Schwedt entwickelte sich zu einem Industriestandort. Mit dem Bau der Seifenfabrik, einem weiteren Wahrzeichen der Stadt, durch den Seifenfabrikanten Hahn sowie der Errichtung der Katholischen Kirche und dem Amtsgericht, entstand Ende des 19. Jahrhunderts ein Ensemble im neogotischem Stil.

Kurz vor Kriegsende 1945 wurde in Schwedt ein Brückenkopf gebildet. Über zwei Monate war Schwedt heftig umkämpft. Eine Kapitulation wurde abgelehnt. Als die Rote Armee am 26.April 1945 Schwedt einnahm, waren 80% der Stadt durch den Artilleriebeschuss zerstört. Danach erholte sich Schwedt nur langsam von den Kriegsfolgen. Nach einem Deichbruch hatte Schwedt 1953 mit Hochwasser zu kämpfen. Mit der Grundsteinlegung einer Papierfabrik 1959 (jetzige LEIPA Georg Leinfelder GmbH www.leipa.de) und der Grundsteinlegung vom Erdölverarbeitungswerk 1960 (heutige PCK Raffinerie GmbH www.pck.de), begann der wirtschaftliche Nachkriegsaufschwung in Schwedt. So erhielt Schwedt 1961 den Status einer kreisfreien Stadt.

Mit Ausbau der zwei Großbetriebe kamen Arbeitskräfte aus der ganzen DDR mit ihren Familien nach Schwedt. Es wurden von 1960 - 1990 mehrere Wohngebiete mit Versorgungseinrichtungen geschaffen und Schwedt erreichte mit fast 54.000 Einwohnern seine bis dahin höchste Bevölkerungszahl. 1962 wurde die Ruine des durch den Krieg zerstörten Schwedter Schlosses abgerissen. Am Standort wird das Kulturhaus Schwedt errichtet und 1978 eröffnet. Heute sind es die Uckermärkischen Bühnen Schwedt www.theater-schwedt.de.

Nach 1990 war auch die Stadt Schwedt mit den Folgen der Wiedervereinigung konfrontiert. In den Großbetrieben wurden Arbeitsplätze abgebaut, andere Betriebe wurden geschlossen. Es kam zu einer Umwälzung im Wirtschaftsgefüge der Stadt. Mit der Gebietsreform 1993 beim Zusammenschluß zu einem Kreis Uckermark und Kreissitz in Prenzlau, verliert Schwedt den Status einer kreisfreien Stadt.

1994 wird das überregionele Einkaufszentrum "Oder-Center" eröffnet www.oder-center.de. Mit den Rückgang der Arbeitsplätze verließen viele Einwohner die Stadt. Zahlreiche Plattenbauten wurden zurückgebaut oder abgerissen. Einige Eigenheime entstanden neu. Schwedt ist heute das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Kreises Uckermark.

Weitere Informationen zur Geschichte Schwedt:

Info der Stadt Schwedt unter: Stadtgeschichte und Stadtchronik

Wikipedia Enzyklopädie Wikipedia/Schwedt/Oder

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